Wenn Stahl und Gefühl einander begegnen
„Wer aber den Frieden will, der rede vom Krieg.“ Dieses Zitat von Walter Benjamin begrüßt einen bereits von weitem, wenn man dem Panzermuseum in Munster entgegen geht. Und genau dies kann der Besucher des Museum spüren, wenn er sich darauf einlässt. Im Panzermuseum treffen harte Fakten auf mulmige Gefühle, denn hier kann man sich anschauen, was das Militär vornehmlich im 20. Jahrhundert ausmachte. Hier kann man spüren, dass die Angst vor einem Krieg ein guter Anfang ist, ihn zu vermeiden.
Betritt man die Eingangshalle des Panzermuseums, kann man nicht mal ansatzweise erahnen, was einen erwartet. Beinahe steril erinnert sie an die Eingangshalle eines Krankenhauses. Nur die ausgestellten Uniformen bereiten den Besucher auf das vor, was ihn in der Zeit seines Aufenthaltes erwartet. Denn folgt man nun dem orangenen Faden, kommt man vorbei an unserer Geschichte und an der Geschichte des deutschen Militärs.
Bereits die erste Halle führt den Besucher zurück in die Zeit des ersten und zweiten Weltkriegs. Panzer, Geschütze und weitere Fahrzeuge entführen die Gäste in die Zeit, in der Großeltern und Eltern ihr Leben in Angst verlebten. Das Gewicht und die beeindruckende Größe der Fahrzeuge spiegeln die Schwere der Zeit wieder. Zu jedem Exponat erhält der interessierte Besucher Informationen zum Einsatz des Fahrzeuges, zu technischen Details und Herstellungsmengen. Hier reichen die Zahlen von mageren 18 bis hin zu mehreren Hundertausenden hergestellten Panzern.
In der zweiten Halle erhält der Anwesende eine Übersicht der Geschichte der Nationalen Volksarmee und der Bundeswehr. Was Geschichtsbücher nicht vermitteln können, zeigen die Fahrzeuge, die auf ihren schweren Ketten friedlich und doch bedrohlich ihre Mündung in den Raum halten und so aussehen, als wären sie jeden Moment einsatzbereit. Sie demonstrieren Größe und Macht, aber auch Angst und Bedrohung.
Von dort gelangt man in den Außenbereich, wo der Besucher neben einem Brückenpanzer einen Panzer findet, in den er krabbeln kann, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie es für einen Soldaten ist, in einem Kollos aus Stahl zu sitzen. Weiter führt der Faden vorbei an Panzern anderer Länder bis hin zu einem Beispiellager, wie es deutsche Soldaten in Afghanistan bewohnen. Was von außen wie ein Container aussieht, ähnelt innen einem Jugendherbergsraum. Ein Etagenbett und ein Doppelspint für zwei erwachsene Personen im Einsatz auf Leben und Tod. Es wird greifbar, weshalb die Post aus der Heimat für einen Soldaten unbezahlbare Abwechslung ist.
Das Museum bildet einen sehr guten Weg, um neben dem Eindruck der überragenden Technik auch ein Gefühl dafür zu bekommen, wo die Panzer, Geschütze und Fahrzeuge zum Einsatz kommen und was ihr Einsatz bewirkt. Sie bringen Zerstörung, wenn sie in die falschen Hände geraten und Frieden, wenn man sie mit Bedacht benutzt.
Zu guter Letzt gelangt der Besucher in den Museumsshop mit integriertem Café. Das erste, was beim Betreten auffällt, ist ein Shirt mit zwei Panzern, unter denen „Bis einer heult“ geschrieben steht. Spätestens hier wird klar, dass das Museum nichts verherrlichen möchte.
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Dienstag, 10. April 2018
Textprobe Pressemitteilung
Barbershop-Comedy jetzt auch in Krefeld
Comedy in Waschsalons dürfte aus dem Fernsehen dank
Nightwash bereits bekannt sein. Mit Barbershop Comedy kommt die immer bekannter
werdende StandUp Comedy in die Barbierstuben Deutschlands und damit auch nach
Krefeld in den SaLong 103 auf der Alten Linner Straße. Franca Schnell,
Inhaberin des SaLongs, ist stolz, am Freitag den 27.10.2017 nach dem Termin im
vergangenen Mai bereits zum zweiten Mal zu einem Comedyabend der besonderen Art
in Ihrem SaLong begrüßen zu dürfen.
Barbershop Comedy - das sind zwei bis drei Comedians und ein
Moderator, die in zwei Stunden für kurzweilige tolle Unterhaltung sorgen. Besonderer
Clew ist die Atmosphäre von Klatsch und Tratsch, die in einem Frisörsalon in
der Luft liegt. Bei dem ein oder anderen Getränk und kleinen Snacks werden
Lukas Wandke und David Kebe unter der Moderation von Frank Eilers für
Muskelkater vor Lachen sorgen. Da bei der Veranstaltung im Mai im Publikum der
Wunsch aufkam, nach der Veranstaltung noch mit den Akteuren zu plaudern,
beginnt die Veranstaltung eine Stunde früher als auf den Karten vermerkt.
Einlass ist also abweichend bereits um 18:30h und Beginn der Veranstaltung um
19:00h.
Es gibt noch vereinzelte Restkarten. Diese können im SaLong
zum Preis von 12,00€ bei Franca Schnell und Ihrem Team erworben werden.
Weitere Termine finden dieses Jahr noch in Hamburg und
Elmshorn statt. Nähere Infos finden Sie auch unter
https://www.barbershopcomedy.de.
Textprobe Skript für O Ton
Sieben Mal
im Jahr finden die Welfare Läufe in und um Hannover statt.
Bei jedem
der sieben Läufe wird das Startgeld für einen guten Zweck gespendet.
Läufer jeden
Fitnessgrades können hier teilnehmen.
Besonders
beliebt sind die Läufe rund um den Maschsee.
„Rund um den
Maschsee ist eine schöne und abwechslungsreiche Strecke. Die knapp 6km sind
auch für Anfänger machbar und wenn man nicht mehr kann geht man zwischendurch
ein Stück."
Florian
S. läuft bei vielen Laufveranstaltungen mit.
Als
ambitionierter Läufer nimmt er im Jahr an gut 40 Laufveranstaltungen teil.
„Ich mag die
Welfare Läufe, denn die Stimmung ist hier weniger verbissen. Hier geht es um
den guten Zweck und nicht um die Zeit."
Laufen ohne
Druck dafür vielleicht mit einem guten Gesprächspartner ist eben auch für
Profiläufer mal eine schöne Abwechslung.
Der erste
Lauf des Jahres war der Suchthilfelauf und die Spenden gingen an die STEP
gGmbH.
„Der
Suchthilfelauf liegt mir besonders am Herzen. Vor 6 Jahren starb mein Cousin an
den Folgen seiner Heroinsucht und das verfolgt mich bis heute."
Jacoba
M. sieht nicht so aus, als ob Drogen in ihrer Familie eine Rolle
spielen.
Sie
erscheint in Markenkleidung, perfekt gestylt mit gesundem lebensfrohem
Aussehen.
Dennoch ist
sie betroffen und das möchte sie mir ihrer Teilnahme ausdrücken.
„Es kann
jeder von uns im Leben scheitern, wenn einem der Boden unter den Füßen weg
fällt. Jeder ist nach einem Schicksalsschlag anfällig in der Hoffnung, schnell
zu verdrängen. Mein Cousin hat eben den Weg zurück nicht mehr gefunden."
Auch
Süchtige in Therapie ziehen ihre Runde um den Maschsee.
Sie möchten
ihr Leben zurückerobern und sehen jeden Schritt um den See als einen Schritt in
die richtige Richtung.
„Ich möchte
anderen zeigen, dass es auch so geht. Ich nehme seit einem Jahr an sportlichen
Aktivitäten teil und merke, wie gut mir das tut. Das ist besser als die
Flasche."
Cordula
P. ist seit zwei Jahren trockene Alkoholikerin.
Ihre Sucht
begann mit dem Verlust der Arbeitsstelle und endete mit einem Wirbelbruch nach
einem Treppensturz im Vollrausch.
„Als ich im
Krankenhaus aus dem künstlichen Koma erwachte, wusste ich, dass ich mich
verloren hatte. Ich wollte mein Leben zurück. Seitdem lasse ich mir helfen und gehe
auch zu den anonymen Alkoholikern. Ich bin festes Mitglied in einer lokalen
Laufgruppe und das hilft mir sehr. Statt zur Flasche zu greifen, schnüre ich
nun meine Laufschuhe, wenn es mir nicht gut geht."
Soziale
Kontakte außerhalb des Milieus sind für Suchtkranke eine wichtige Konstante auf
ihrem Weg aus der Sucht.
Laufveranstaltungen
wie der Suchthilfelauf bringen diese Menschen mit den unterschiedlichsten
Backgrounds zusammen.
Sie erleben
etwas gemeinsam und machen auf wichtige Themen aufmerksam.
Weitere
Läufe in der Reihe sind der Mukoviszidose Spendenlauf, der Aegidius-Lauf, der
Werkheim Benefiz-Lauf, Barsinghausen läuft und zum Abschluss der Welfare Lauf.
Der Welfare
Lauf ist neu in der Reihe und bietet verschiedenen Organisationen die
Möglichkeit, auf ihre Themen und ihre Arbeit hinzuweisen.
Auch 2018
wird die Welfare Reihe wieder mit sieben Läufen an den Start gehen. Begonnen
wird wieder mit dem Suchthilfelauf am 16. Mai.
Jacoba
M. wird dabei sein.
„Seit dem
Tod meines Cousins lebe ich für zwei. Ich möchte weiter auf das Thema
aufmerksam machen, damit andere ihre Krankheit früh genug erkennen und ihr
Leben selber weiter leben können. Denn selber leben macht sicher mehr Spaß!"
Und damit
hat sie Recht!
Textprobe Rezension - Star Wars Rogue One
Star Wars - Rogue One - oder wie ein Stand Alone den
Charakter eines Epos rettet
Es ist wieder da, das Gefühl, dass ein Glaube Berge versetzen kann und Hoffnung ausreicht! Dass eine Überzeugung und das Feuer im Herzen derer, die daran glauben, eine Welt retten können! Star Wars ist zurück! Die Macht ist zurück!
Während „Das Erwachen der Macht" den Zuschauer doch recht
schwach mit plumpen Witzen und Easter Eggs zurück in das Star Wars Universum zu
holen versuchte, schafft der Stand Alone Film reich an Action und mit einer
guter Story die Reunion von Epos und Fan.
Bereits vor mehr als zehn Jahren hatte John Knoll, Visual
Director der Teile I bis III die Idee, mit Rogue One in die Geschichte der Star
Wars Saga einzuführen. Erst mit dem Verkauf der Rechte von George Lucas an den
Disney Konzern bot sich ihm die Möglichkeit. Nun ist die Idee umgesetzt und
steigt mit einem Bürgerkrieg in die Geschichte ein. Der Film verspricht ein
Kassenschlager zu werden.
Seine Helden sind eine Gruppe Kämpfer, wie sie
unterschiedlicher nicht sein können: so treffen hier Spione aus dem Jedilager
auf Deserteure des Imperiums und kämpfen zusammen für um eine junge Frau: Jyn
Erso (Felicity Jones), deren familiärer Hintergrund sie
mitten zwischen die Fronten von Imperium und Wiederstand geboren hat. Sie fasst
den Entschluss, die Pläne zum Bau des Todessterns zu finden und zu entwenden,
um den Schwachpunkt dieser Waffe den Rebellen zur Verfügung zu stellen. So soll
die Vernichtung des Planetenzerstörers ermöglicht werden. Hier findet der
Kenner das Bindeglied zu den Star Wars Teilen IV bis VI.
Der Film an sich kommt wesentlich düsterer daher, als „Das
Erwachen der Macht" und baut so eine Gefühlsbrücke zu aktuellen Geschehnissen.
Dennoch betont Disney Chef Bob Iger, es handele sich nicht um einen politischen
Film.
Für eine Auflockerung der Stimmung sorgen der Android BB-8
und K-2SO, ein umprogrammierter imperialer Sicherheitsdroide. Die Gags kommen
an den richtigen Stellen und verleihen dem Film eine weitere Nuance typischen
Star Wars Charme aus den 70ern. So wird Rouge One zu einem Muss für den
eingefleischten Fan.
Texprobe Kommentar - Friedensnobelpreis Barak Obama
Wenn eine Vision geehrt wird - eine Kommentar
Nun ist es amtlich: Präsident Barack Obama reiht sich in die
Riege der Friedensnobelpreisträger ein. Ob verdient oder unverdient, darüber
scheiden sich die irdischen Geister. Sicher ist ihm vieles vorzuwerfen, das
eine solche Auszeichnung als unmöglich erachten lässt. Dennoch wiegt er mit seinen zahlreichen
Bestrebungen für ein besseres Amerika und eine bessere Welt einiges auf. Er
lebt einen Umbruch, auf den Amerika lange gewartet hat und die ganze Welt
schaut gespannt zu, wie er Menschen Hoffnung gibt. Auf Worte lässt er Taten
folgen. Sein diplomatisches Geschick und sein Einstehen für Werte, die Frieden
bedeuten durchlaufen seine Politik wie ein roter Faden. So ist seine Position
bezüglich des Klimawandels eine Wende für die USA und ein tongebendes Beispiel
für andere große Nationen. Die Vision von einer atomwaffenfreien Welt ist ein
Gedanke, der viele Menschen aufatmen lässt.
Kritik hin oder her: Herr Obama ist unter den
Staatoberhäuptern einer der Guten und das gehört belohnt, um ein Samenkorn des
Friedens in die Herzen der Nationen zu setzen, in denen dieser Geist noch
fehlt. Preise sind Ansporn und die Hoffnung stirbt zuletzt.
Textprobe Bericht - Firmen KrökelCup Hannover
Johnson Controls klarer Sieger beim Firmen Krökel Cup
Zum wiederholten Male fand in der HDI Arena der Firmen
Krökel Cup statt. Präsentiert von Hannover 96 gingen 26 motivierte Teams an den
Start. Nach dem sogenannten schweizerischen System spielten die Teams an Turnierkickern
mit vereinfachten Turnierregeln um den begehrten Wanderpokal.
In jedem Team musste mindestens eine Frau gemeldet werden.
Wer nun aber glaubt, dies sei eine Schwachstelle, der irrt! Die Damen waren in
ihrer Spieltechnik von den Herren nicht zu unterscheiden. So war die Dame des
Vizesiegers klarer Entscheidungsträger des Teams und erzielte im Finale in der
Verteidigung zwei Tore in den drei Minuten ihrer Spielzeit.
Die Spiele selbst erfolgten in Dritteln, damit jeder Spieler
einmal die Chance hatte, sein Können unter Beweis zu stellen. Pro Drittel
wurden drei Minuten Spielzeit veranschlagt, dann erfolgte der Wechsel. Ab dem
Viertelfinale konnte man den Spielern der Teams die Aufregung anmerken und als
im Finale die ivv GmbH als Underdog auf das Team von Johnson Controls traf,
standen alle Spieler der anderen Teams um den Kicker und fieberten mit.
Der Sieger stand ab dem zweiten Drittel beinahe fest, jedoch
gab die ivv GmbH im letzten Drittel alles, um den Pokal mit nach Hause zu
nehmen. Am Ende reichte es nicht und das Team von Johnson Controls gewann das
Turnier.
Neben dem Hauptturnier waren Attraktionen wie ein
Speedkicker und ein XXL Riesenkicker aufgebaut. Die Damen und Herren hatten die
Möglichkeit gegen die amtierende Weltmeisterin des Tischfußball, Lilly Andres,
anzutreten. Doch eine reale Chance hatte hier niemand. Somit gab es Tipps und
Tricks für die Mutigen.
Der Termin für das nächste Jahr steht auch bereits fest: am
08.Mai 2018 haben die Firmen der Stadt und des Umlandes wieder die Gelegenheit,
ihr Können an den Eisenstangen zu beweisen. Daher kommt nämlich die Bezeichnung
„Krökeln", die nur im hannöverschen Raum bekannt ist. Es bezeichnet im lokalen
Dialekt die Eisenstangen, an denen die Figuren befestigt sind. Doch auch in
Hannover kennt kaum jemand diese Erklärung.
Textprobe wissenschaftlicher Artikel
Feel Good Management als Chance für Aufschwung
Ein Fan ist ein guter Supporter und treibt ein Team voran,
auch wenn die Zeiten mal schwer sind. Überträgt man diesen Gedanken als
Vorgesetzter auf sein Team stellt man schnell Parallelen fest, denn gute
Stimmung motiviert und fördert Höchstleistung. Mit diesem Ansatz befasst sich
der neue Zweig des Feel Good Managements professionell.
Nehmen wir als Beispiel ein anonymes mittelständisches IT-Unternehmen:
Den Mitarbeitern ging es gut! 14 Monatsgehälter, hohe Betriebsrente, übertariflicher
Urlaub mit zusätzlichem Altersurlaub und so weiter und so fort. Sparmaßnamen
kürzten am Urlaub und an der Betriebsrente und von jetzt auf gleich war die
Laune und Motiviation der Kollegen im Keller. Die Kollegen, welche noch
motiviert waren, wurden nach und nach mit in den Sog der schlechten Laune
gezogen. Die Produktivität und Kreativität der Mitarbeiter litt und das spürte
nun auch der Kunde. Für ein kleines Unternehmen kann das schnell das Aus
bedeuten. Bei einem mittelständischen Unternehmen dauert dieser Prozess länger.
Doch wie kann man hier gegensteuern? Was kann man tun, um das Verständnis der
Mitarbeiter zu wecken und die Mitarbeiter zu Fans zu machen, bevor die Krise
eintritt?
Feel Good Management ist ein neuer Trend aus Amerika, der
dort 2010 seinen Ursprung hat. Sein Erfinder ist Tony Hsieh, Gründer der
Shopping Plattform Zappos. Mit seinem Bucht „Delivering Happiness" erschuf er
einen Bestseller und eine neue Sichtweise auf das Konstrukt „Mitarbeiter und
Glück".
Seine These lautet, dass Unternehmen mit glücklichen
Mitarbeitern auch glückliche Kunden haben. Diese sind dem Unternehmen treu, da
sie sich verstanden fühlen und zufrieden sind. Wer zufrieden ist, braucht keine
Experimente.
Ein großer Verfechter Feel Good Managements ist das
Unternehmen Google. Hier werden die Mitarbeiter als Individuen unterstützt und
ihre Talente als Wertepotenzial für das Unternehmen genutzt. Durch diese
Wertschätzung fühlen sich die Mitarbeiter angespornt und laufen zu
Höchstleitungen auf, da sie mit Spaß bei der Sache sind. „Das macht sie
effektiver für das Unternehmen und weckt Talente, die wiederum genutzt werden
können", erklärt der Wirtschaftsprofessor Martin Ihlig von der Wharton School
der University of Pennsylvania.
Um die Wirkung von Feel Good Management zu belegen, fehlen
auf Grund seines jungen Alters noch die Erfahrungen. Auch gibt es Für- und
Widersprecher. Dennoch ist eine Logik hinter dem Gedanken nicht von der Hand zu
weisen. Bereits im Jahr 2001 erlangte die Grundidee von Spaß durch Spiel bei
der Arbeit Aufsehen, als ein Fischmarkt in Seattle als beliebtester
Arbeitsplatz durch CNN ausgezeichnet wurde.
Fish ist eines der bekanntesten Systeme, wenn man an
Motivationstrainings denkt. Es umfasst vier Grundsätze, die die Fischverkäufer für
sich beherzigten, um sich die Arbeit zu erleichtern:
Wähle deine Einstellung!
Wer jammert und klagt wird einen Tag zu einem langen
Zeitgenossen werden lassen. Wer jedoch mit Freude bei der Sache ist, lenkt sich
ab und erlebt die Dinge ganz anders. Der Arbeitsalltag nimmt einen großen Raum
in unserem Leben ein. Wollen wir glücklich sein, oder wollen wir uns ärgern und
langweilen?
Spiele und habe Spaß!
Jede noch so langweilige Aufgabe kann angenehm werden, wenn
man sie mit seiner Lieblingsmusik erledigt. Vor dem Fenster ist nur triste
Bürogebäudelandschaft? Eine Postkarte oder ein Urlaubsfoto können die Gedanken
beeinflussen.
Bereite anderen eine Freude!
Die Kollegen sehen wir oft mehr als die eigene Familie. Hier
ist es wichtig, eine gute Stimmung zu haben. Ein Schokoriegel kann aus einem
Sorgengesicht ein Lächeln locken.
Sei präsent!
Es ist unhöflich, wenn man mehr mit dem Smartphone
beschäftigt ist, als mit der Person, die gerade mit einem spricht. Dennoch ist
dies trauriger Alltag. Unser Gegenüber wird es uns danken, wenn wir ihm unsere
ganze Aufmerksamkeit schenken. Das schafft ein gutes Miteinander.
Die Fischverkäufer in Seattle werfen ihre Fische schwungvoll
und lassen sie mit den Kunden reden. Das macht ihnen und den Kunden Spaß.
Deshalb kommen die Kunden gerne wieder und durch die erhaltene Mundpropaganda
ist der Fischmarkt nun berühmt. Das hat den Kundenstamm erweitert und den
Fischmarkt erfolgreicher denn je gemacht.
Das Fish Konzept verkauft sich bis heute erfolgreich.
Ende 2014 wurde die Anzahl an Feel Good Managern laut Handelsblatt
auf etwa 50 geschätzt. Ende 2015 berichtete Die Zeit von ca. hundert. Große und
bekannte Firmen greifen auf Feel Good Management auch in Deutschland zurück.
Hierzu gehören beispielsweise die Lufthansa Systems in Raunheim mit einem
zertifizierten Feel Good Manager und Zalando in Mönchengladbach. Auffällig ist,
dass es sich hauptsächlich um Unternehmen handelt, welche mit
Informationstechnologien und Onlinemarketing zu tun haben. Es fehlen noch große
bodenständige Traditionsunternehmen. Doch vielleicht ist es nur eine Frage der
Zeit, bis die sogenannte Leistungsgesellschaft mit dem Trend zur Anonymität
zurück zum Individuum mit seinen Stärken findet. Jeder ist ersetzbar, aber
niemand sollte sich danach fühlen.
Textprobe Portrait
Freiheit durch Mut -
wenn man einfach anders ist
Die Gesellschaft gibt
meist vor, wie man zu sein hat. Ist man anders, kann das schnell zum
Spießrutenlauf werden. Umso mutiger sind Menschen, die für sich einstehen -
trotz Angst auf einmal alleine da zu stehen. Sie sind Superhelden und Vorbilder
in unserem Alltag. Ein solcher Held ist Jan-Nick S.
Vor mir sitzt ein junger hübscher Mann, dessen aufgeweckter
Blick mich direkt neugierig gemacht hat. Er vermittelt Lebensfreude und Charme.
Seine blondierten Haare hängen lose um seinen Kopf und betonen seine
Leichtigkeit. Die Atmosphäre ist direkt locker und freundschaftlich. Der junge
Mann ist Jan-Nick S., 18 Jahre alt, schwul.
In unserer heutigen aufgeklärten Zeit sollte schwul sein
eigentlich als Thema völlig irrelevant erscheinen. Leider gibt es aber
weiterhin in unserer Gesellschaft einen lauten Teil, der diesen Menschen das
Leben zur Hölle macht. In Teilen erging es auch Jan-Nick leider so, doch beginnen
wir von vorne.
Am 06.08.1999 kam Jan-Nick als Sohn einer Erzieherin und
eines Projektmanagers im Firmenkundensektor einer Bank zur Welt. Einer normalen
Welt. Kleine Familienidylle inmitten eines friedlichen Kleinstadtlebens. Vier Jahre später folgte sein jüngerer Bruder.
Bereits in der
Grundschule verstand er sich besser mit den Mädchen als mit den Jungs. Zu
Beginn der Pubertät begannen die Jungs sich über die Reize der Mädchen
auszutauschen. Hier war er außen vor. Es sah sich lieber mit den Mädels Serien
an und war mit ihnen einer Meinung, wenn es um die optischen Vorzüge von
Schauspielern ging. Schauspielerinnen? Kein Interesse. Zu diesem Zeitpunkt
begannen die Jungs bereits ihre Witze zu machen. Dumme Kommentare aus dem „Schwuchtellager"
brachten Jan-Nick zum Nachdenken über sich selbst - über die eigene Identität
und die eigene Sexualität.
Wenn ein Jugendlicher in die Pubertät kommt ist er jede
Menge Veränderungen ausgesetzt. Der Körper ändert sich, die Hormone spielen
verrückt... und jetzt auch noch schwul? Ernsthaft? Zunächst wollte er es nicht
akzeptieren, belog sich selbst. Doch das Unterbewusstsein schrie nach Freiheit.
Es folgte das bewusste Wahrnehmen. Ja, er war schwul. Aber
warum? Und wie würden die Freunde reagieren? Schlimmer noch? Was würden die
Eltern sagen? Wäre er immer noch ihr Kind?
Es folgten einige Jahre der Unsicherheit und des sich selbst
in aller Öffentlichkeit Versteckens. Mit der Plattform DBNA (Du bist nicht
allein) sammelte er Erfahrungen und Geschichten anderer Jungs, denen es wie ihm
ging. Bei manchen war das Coming Out kein Problem, andere jedoch wurden von
ihren Familien nun wie Aussätzige behandelt. Dabei waren sie doch immer noch dieselben.
In der Gegenwart rutscht Jan-Nick ein wenig hin und her. Es
ist greifbar, wie unangenehm und beklemmend diese Zeit gewesen sein muss. Die
Jugend sollte man genießen! Sich verlieben! Spaß haben! Und doch gibt es in
Deutschland unzählige Jugendliche, die in Freiheit gefangen sind. Gefesselt in
Zwängen gesellschaftlicher Intoleranz. Unterdrückt von einem veralteten
Weltbild. Gerade in ländlichen Regionen, wo jeder jeden kennt, ist es schwer.
Der Tag des Coming Outs rückte näher. Jan-Nick war sich
sicher. Er wollte, dass die Welt sah, wer er ist - und wen er liebt. Die Woche
vor dem großen Tag war unruhig. Er war viel mit sich selbst beschäftigt und
ging in seinem Kopf immer und immer wieder das Gespräch mit seinen Eltern
durch. Wie würden sie reagieren? Es gab zwei Szenarien: in dem einen blieb
alles, wie es war. In dem anderen jedoch packte er nach heftigen Beschimpfungen
seine Koffer und zog aus.
Dann kam der Abend, ab dem er vor aller Welt zu sich selber
stehen wollte. Er saß in seinem Zimmer. Seine Eltern saßen im Wohnzimmer und
sahen fern. Er konnte die Stimmen der Sendung hören, als er seine Zimmertür
öffnete. Sie wurden lauter, je näher er seinen Eltern kam. Da saßen sie,
nichtsahnend. Für ihn würde sich gleich sein ganzes Leben ändern.
Und dann platze es aus ihm heraus:
" Ihr werdet von mir keine Enkel bekommen." Verwirrte
Blicke. „Ich bin schwul." Überraschte Gesichter. Der Ton des Fernsehers war
beinahe schneidend. Sein Vater schaltete den Fernseher ab. Seine Mutter hatte
Tränen in den Augen. Sein Vater jedoch begann zu lachen und damit brach das
Eis. Es böten sich nun neue Blickwinkel, so sein Vater. Jan-Nick fiel ein
großer Stein vom Herzen. Er war ein ganzer Mann und in dem Moment ein ganzer
sehr mutiger Mann!
Der Jan-Nick in der Gegenwart wird nach angespannter
Erzählung wieder lockerer. Es ist zu merken, dass er die Situation, während er
erzählt, genau vor Augen hat.
In der Schule begann nun jedoch ein Spießrutenlauf. Die „Schwuchtelfraktion"
leistete ganze Arbeit und schaffte es in ihrer unerwachsenen unaufgeklärten
Art, dass Jan-Nick sich dermaßen unwohl fühlte, dass er die Schule wechselte.
Dieser Neuanfang war gut! Einige alte Freunde, vor allem
weibliche, blieben und viele neue kamen dazu. Auch einen Freund hatte er
mittlerweile. Anfangs war es komisch, ihn in der Öffentlichkeit zu küssen und an
der Hand zu halten. Hier dauerte es noch ein wenig, bis Normalität einkehrte.
„Zu sagen, dass man schwul ist, ist eine ganz andere Liga,
als es öffentlich zu zeigen", sagt Jan-Nick und grinst breit. Er bereut nichts.
„Das Gefühl zu sich zu stehen ist großartig!" Nun genießt er das Leben. Sein
Lieblingsfach ist Kunst. Er fotografiert gern und schreibt viel.
Doch die Gedichte aus der Zeit seiner Krise liest er ungerne. „Sie sind
total krank!" Er schaut lieber nach vorn
und freut sich auf die Zukunft - eine Zukunft in Freiheit.
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