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Donnerstag, 23. März 2017

Eigenartiger Fremder

Ein weiterer Morgen. Ich steige in die Bahn. Da sitzt Du. Ganz in schwarz. Tattowiert. Auffällig. Anders. Und doch oder gerade deshalb sympatisch. Ich setze mich neben dich. Wir kennen uns nicht. Unsere Leben verbringen exakt zwölf Minuten nebeneinander. Dann steigst du aus und neben mir bleibt eine spürbare Leere zurück. Wir kennen uns nicht. Und dennoch fühlt es sich an als ob meine Seele an deiner fest hält als du gehst. Ein unbeschreibliches und irgendwie seltsames Gefühl. Ich habe dich eigentlich während der Fahrt nicht weiter beachtet. Aber als du gehst fühlt es sich falsch an. Und deine Abwesenheit macht deine vergangene Anwesenheit präsent.

Was ist das? Vielleicht kannten wir uns in einem anderen Leben. Wer weiß?

Samstag, 18. März 2017

Wenn aus Schwäche Stärke wird

Dürfen Helden schwach sein? Weinen? Verzweifeln? Psychosen haben? Ich denke, genau das müssen sie, um stark zu bleiben! Wer jeden Tag alles gibt und sich selbst dabei außen vor lässt, zerbricht irgendwann an sich selber.
Es sei denn, er ist manchmal nicht übermenschlich und gibt dem Mensch sein nach.
Iron Man leidet unter Panikattacken. Auf der einen Seite schwächt ihn das und er versucht alles dafür zu tun, dass es keiner mitbekommt. Panikattacken sind ein Verlust der Selbstkontrolle. Sie sind Angst um das eigene Leben. Sie sind Freund und Feind zugleich!
Freund, weil sie uns mitteilen, dass etwas mit uns nicht stimmt. Sie sagen uns, dass es Zeit ist, inne zu halten und etwas für uns zu tun. Unser Körper und unser Geist arbeiten in dem Moment mehr zusammen denn je, denn sie möchten uns durch Schwäche schützen uns weiter an den Rand unserer Grenzen zu treiben. Sie sagen uns damit, unsere Grenzen sind erreicht. Feind, weil sie uns dann manchmal so schwächen, dass es uns in Gefahr bringt. Oft passieren diese Attacken in Momenten, in denen wir sie uns eigentlich nicht erlauben können: in Menschenmengen, oder ausgelöst durch Momente, die uns an Schlechtes erinnern. Flashbacks in Zeiten, die uns nicht gut taten.
Dürfen Helden weinen? Ich finde sie sollten in jedem Fall weinen! Der Fluss von Tränen ist ein Ventil. Er hilft uns, Stress abzubauen und somit Panikattacken vorzubeugen. Wer weinen unterdrückt treibt sich dem Wahnsinn in die Arme. Und wer will das schon?
Dürfen sie verzweifeln? Auf jeden Fall! In der Verzweiflung liegt Kraft, denn nur wer fällt, kann wieder aufstehen! Die stärksten Menschen haben schlimme Schicksalsschläge erlitten. Aber sie haben nach diesen Schlägen nicht aufgegeben und ihre Lehren daraus gezogen. Sie haben Schwächen zu Stärken gemacht.
Das tun wir alle! Jeden Tag! Wir zaubern quasi! Und das macht uns zu Helden. Jeder hat das Recht zu fallen und jeder hat das Recht einen Moment liegen zu bleiben und sich zu verlieren. Und dann folgt der Moment, aus denen Superhelden gemacht sind: der Moment, in dem man neu gestärkt wieder aufsteht und dem Leben sie Stirn bietet!

Mittwoch, 8. März 2017

Dank an die Vergangenheit

Es gab Zeiten, da mussten Frauen mehr Held sein als heute.
Und dank ihnen gibt es den Weltfrauentag... Tag der Frauenrechte. Ich danke an diesem Tag allen Frauen, die als wirklich mutige Heldinnen für meine Rechte gekämpft haben. Ich darf dank ihnen wählen gehen, Fahrrad fahren, Hosen tragen, gleich viel Geld verdienen, heiraten wen ich möchte, ich durfte zur Schule gehen und ich durfte einen Männerberuf erlernen! Ich darf in Kneipen gehen und mir die Haare abschneiden ohne stigmatisiert zu sein. Ich dürfte alleinerziehende Mutter sein, ohne dass jeder über mich urteilt. Ich dürfte abtreiben, wenn ich es denn wollte. Ich darf dank ihnen Dinge, die für mich selbstverständlich sind, in anderen Ländern jedoch noch lange nicht als normal gelten. Ich wünsche den Frauen in anderen Ländern die Kraft, ihre Rechte einzufordern und zu erhalten! Der Weg dahin ist unter Umständen lang und voller Gewalt, Angst, Zweifel und Tränen. Aber ich bin froh, dass ihn Frauen für mich gegangen sind.

Dennoch sollten wir hier vor Ort nicht übertreiben... Wenn Texte nicht mehr lesbar sind, weil sie tot gegendert werden, wird es lächerlich!

Dienstag, 7. März 2017

Weltgedanken

Vor einem Jahr formulierte ich bei Facebook folgende Gedanken:

Kim Jong-un droht mit Atomschlag, viel zu viele Länder leben in Krieg, Angst und Unterdrückung, massenhaft Menschen sind flüchtenderweise auf der Suche nach einem (besseren) Leben, Gewalt ist auf dem Vormarsch, Menschen nutzen das Leid anderer aus um auf ihrer Welle zu surfen und Profit daraus zu ziehen, in Amerika heben 25000 Menschen auf Anweisung Donald Trumps den rechten Arm und in Hessen gehen keine 40% wählen und viel zu viele derer, die mit dem 1,50m breiten Wahlzettel zur Urne gingen wählten rechts und hirnlos… Wir sind hier wirklich privilegiert! Wir haben Rechte! Wir haben Demokratie! Wir meckern über jeden Scheiß! Aber wenn wir eine Stimme haben schweigen wir? Mit „wir“ meine ich nun das deutsche Volk. Mir ist wohl bewusst, dass in meiner Freundesliste nicht alle zu Hause bleiben würden, wenn Wahltag ist. Ich muss mir nur einfach mal Luft machen… Denn dieses stupide und/oder faschistische Denken und Handeln vieler Menschen macht mir Angst. Dieses „nur noch sich selbst sehen“ getrieben von Neid, Hass und Unwissen… jeder Mensch ist eigentlich ein kleines Wunder. Warum nutzen wir das nicht? Warum machen wir uns selbst zum Alptraum anstatt das Leben zu genießen? Die Welt könnte so einfach sein, wenn wir mehr Herz zeigen würden... 

Was ist seitdem geschehen? Wie ist es mit der Welt weiter gegangen?
Gefühlt stagniert die Lage in meinen Augen. Kim Jong-un droht mit Krieg und testet munter Raketen, es ist weiterhin Krieg in vielen Ländern, immernoch sind Menschen auf der Flucht, Trump ist Präsident, Erdogan benimmt sich wie ein trotziger Justus und immer mehr Menschen pöbeln ohne Sinn und Verstand hinter einer anonymen Identität im Internet. Sie fühlen sich groß und überlegen und machen wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben den Mund auf, da sie sich vorher nie getraut haben. Oft sind es die Außenseiter. Die, denen das Leben keine guten Bedingungen geschaffen hat. Die, die sich in der Gesellschaft zurück gelassen fühlen. Endlich glaube sie, dass man sie hört. Auch wenn man sie oft nicht sieht, da sie sich hinter Katzenfotos oder Deutschlandfahnen verstecken. Es sind allerdings auch Menschen dabei, die alles im Überfluss haben. Die Angst haben, dass ihnen etwas weg genommen wird von diesem Überfluss.

Was meine Gefühlslage betrifft, so bin ich ruhiger geworden. Wo ich vor einem Jahr an die Decke ging, rolle ich nur noch genervt die Augen.  Ich wurde auf Grund meiner Meinung bedroht, beschimpft und beleidigt. Auf der Straße erntete ich argwöhnische Blicke, wenn ich Partei für Ausländer ergriff, die gerade zu Unrecht beschimpft oder bespuckt wurden. Die nicht verstanden, was los war, da sie kein oder nur wenig deutsch verstanden. Ich trennte mich von einigen Menschen, deren Einstellung mit meiner immer wieder kollidierte. 

Gewalt scheint normal. Wir stumpfen gefährlich ab. Und das macht mir wirklich Angst. Wir leben in einer Zeit der Superlative. Alles ist möglich. Es gibt nur noch wenige Tabus. Und auch die sind bei jedem anders. Ich wünsche mir die Hemmschwellen zurück. Die Schüchternheit, die Bescheidenheit und die Dankbarkeit. Und ich wünsche mir, dass wir diese Eigenschaften nicht in Demut auf Grund von Leid neu erlernen müssen.

Ich wünsche mir mehr Liebe, mehr Zeit für- und miteinander und weniger Ego. Ich wünsche mir weniger Vorurteile und Schubladendenken. Und obwohl diese Wünsche alle nichts kosten, sind sie dennoch kaum zu bekommen.

Ich kämpfe weiter. Ihr auch? Haltet durch!

Dienstag, 14. Februar 2017

Zeigt der Welt, wie schön ihr seid!

Valentinstag! Man kommt an dem Thema nicht vorbei heute... es ist der Tag der Pärchen. Der Tag der Blumenhändler und der Tag der frustrierten Singles. Und für mich ist es jedes Jahr aufs neue der Tag für mich, denn keiner ist für den positiven Verlauf meines Lebens und meiner Gefühle so sehr verantwortlich wie ich selber! Wenn ich mich vernachlässige hat auch niemand sonst einer Chance, dass ich mich besser fühle!

Also beschenke ich mich jedes Jahr an diesem Tag selber und schreibe mir ein paar Zeilen. Und während ich diese Zeilen schreibe wird mir immer wieder bewusst, dass ich mich mag. Und genau das ist ein gutes Gefühl! Ich kann mich auf mich verlassen! Ich bin mir meiner selbst bewusst und das gibt mir Kraft und macht mich stark.

Es gibt zwei Arten von Kraft, die einen Menschen Berge versetzen lassen: die eine ist Wut und Hass und die andere ist Liebe und Glück. Mit Wut und Hass dreht man sich irgendwann im Kreis und treibt sich selber in die Zerstörung. Mit Liebe und Glück erreicht man andere und beschenkt das Leben.

Also lieber wie Susi und Strolch bei einem Teller Spagetti den Abend genießen als mit Terroristen das Ende der Welt zu planen! Lieber mit Freunden einen Nachmittag verbringen als Blut zu vergießen und Seelen zu brechen! Lieber alleine ein schönes Schaumbad mit Musik und Kerzenschein genießen, als frustriert aus Neid auf Pärchen zu fluchen!

Liebe Pärchen: ich wünsche Euch einen wundervollen Tag! Ich wünsche Euch viele schöne gemeinsame Momente! Seid füreinander da und glaubt auch in schwierigen Zeiten an die Liebe!

Liebe Singles: ich wünsche Euch einen wundervollen Tag! Ich wünsche Euch viele tolle Begegnungen, die Euch inspirieren und mit Glück erfüllen! Auch für Euch kommt irgendwann das Gegenstück! Glaubt an Euch und glaubt auch in schwierigen Zeiten an die Liebe!

Liebe Leser: strahlt in die Welt und zeigt ihr, wie schön ihr seid. Denn glücklichen Menschen gehört die Welt. Und glückliche Menschen haben die Chance, sie zu verbessern! Liebe ist Energie! Liebe ist die ultimative Superkraft! Sowohl die zu sich selbst, als auch die gegenüber anderen.



Sonntag, 5. Februar 2017

Die Magie der Akzeptanz

Ist es die Magie, die uns Menschen fehlt? In "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" ist schön zu sehen, wohin es führt, wenn wir Menschen, die nicht unseren Idealen entsprechen und die anders sind als wir, unterdrücken, missachten und versuchen zu ändern. Wenn man eine Seele verletzt gibt es drei Möglichkeiten:

  • es macht sie stark und lässt sie alles schaffen, weil sie selbstbewusst zu sich steht.
  • es zerbricht sie und stürzt sie in Verzweiflung
  • es macht sie hart und kalt und verwandelt sie in pure Zerstörungswut, macht sie zum Amokläufer, zum Terroristen.
Die Zauberer laufen durch New York und beseitigen die angerichtete Zerstörung. Leider ist das im realen Leben nicht so einfach. Perspektivlosigkeit und die Angst ein Niemand zu sein sind genauso schlimm wie das Verlangen nach grenzenloser Macht und Überlegenheit. Wie schön wäre es, wenn Zauberer durch die Welt gingen, die Gedanken an das Schlechte auslöschen und die Male der Zerstörung beseitigen? Und wie lange würde es dauern, bis die Gier des Menschen wieder alles von vorne beginnen lässt?

Mut ist für Schwächere einzustehen. Stärke ist Ungerechtigkeit nicht zuzulassen. Weitsichtigkeit ist die Talente eines jeden zu sehen. Jedes Team ist so stark wie das schwächste Glied. Logisch also, dass wir alle davon profitieren, wenn wir uns gegenseitig stärken. Wir müssen nicht jeden leiden können und wir dürfen jemanden ruhig seltsam finden. Aber wir sollten ihn akzeptieren wie er ist. Wer weiß, wofür es mal gut ist? Und vielleicht finden wir nach genauerem Hinsehen einen Freund fürs Leben. 

Donnerstag, 26. Januar 2017

Girl Power!

Nicht jeder Mensch hat das Glück, von klein auf Unterstützung zu erfahren und einen Glauben an sich selber zu entwickeln. Oft schmeißt uns das Leben Steine in den Weg und wir kämpfen und kämpfen. Die einen verlieren den Glauben an sich nie. Andere müssen nur kleine Hürden überwinden und wieder andere strampeln sich immer wieder an die Wasseroberfläche und hoffen nie unter zu gehen. Da kann man schon mal den Glauben an sich verlieren. Wenn man dann Menschen hat, die einem unter die Arme greifen, einem helfen, seinen Glauben an sich zurück zu gewinnen und das Wasser weg zu schippen, hat man großes Glück! Und je ehr dies im Leben geschieht, um so besser! Entweder sind es Freunde, oder Menschen, die es sich beruflich zur Aufgabe gemacht haben, Menschen aus ihrem Strudel zu helfen. So werden Menschen durch Helden zu Helden gemacht!

Letztes Jahr durfte ich im Rahmen des Freiwilligentages eine Einrichtung besuchen, die jungen Frauen, denen das Leben bisher viele Hürden gezeigt hat, hilft, ihr Leben zurück zu erobern. Ich durfte den Mädels meinen beruflichen Werdegang erzählen. Meine Krisen, meine Zweifel, meinen Kampf mit mir selber. Und dass Humor mir dabei half nicht aufzugeben. Die jungen Frauen sahen mich an.
Ich sah in Ihren Augen jede Menge: Hoffnung, Kampfgeist, Vergangenheit, Zukunft. Vor allem aber den Willen, ein vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft zu sein. Erfolgreich und mit einer Aufgabe, die Spaß macht.

Wenn wir jemanden beschimpfen, wenn wir über jemanden lästern, wenn wir jemandem die Chance nehmen er selber zu sein: all das sind Momente, in denen wir möglicherweise Seelen brechen. Wer weiß, wie oft dieser Mensch das Gesagte schon gehört hat? Und wer weiß, ob er in dem Moment nicht den Glauben an sich verliert, weil er nun glaubt, nicht gut genug zu sein. Und wollen wir das wirklich? Andere zerbrechen?

Niemand ist zu blöd! Niemand ist zu hässlich! Niemand ist weniger wert als andere! Wir alle haben unsere Aufgabe im Leben! Wir alle haben Talente, die uns zu einem einzigartigen Individuum machen. Während der eine optisch etwas her macht, kann der andere gut rechnen. Der nächste wieder kann gut zuhören und wieder einer kann gut reden. Das Portfolio unserer Fähigkeiten macht jeden von uns einzigartig und besonders und unsere Paradedisziplin ist unsere Superkraft, die uns zum Helden macht. Wer die entdeckt hat und dabei den Glauben an sich selber wieder findet, kann Berge versetzen. Natürlich nur im übertragenen Sinne.

Immer wieder denke ich an diese jungen Frauen zurück. Ich war schwer beeindruckt, denn sie saßen dort und haben sich nicht aufgegeben. Klar, waren da Zweifel an sich selber. Aber sie saßen dort und sahen nach vorne. Jeder fällt mal! Eine Superkraft ist es, sich zu schütteln und wieder aufzustehen. Und genau das hatte jede der Mädels getan. Dafür haben sie jede Menge Respekt verdient. Sie hatten sich jeder Herausforderung des Lebens gestellt und hatten nicht aufgegeben. Sie fragten viel, sie lachten und sie sahen nach vorne.

Ich fühlte mich ein wenig an die X Men erinnert. In der Schule von Professor Xavier lernen jede Menge junger Menschen, mit Gaben umzugehen, die für den normalen Menschen unvorstellbar sind. Sicher konnte keine der jungen Frauen Laserstrahlen mit den Augen werfen oder hatte eine Haut aus Stein. Sie hatten jedoch Träume und Stärken, die es zu formen gilt. Und hierbei werden sie von SINA unterstützt. Hier wird ihnen geholfen, ihre Stärken zu fördern und einen Weg in das Berufsleben zu finden. Sei es in Form einer Ausbildung, einer Ausbildung in Teilzeit, einer Anstellung oder einer Weiterbildung. Hier lernen sie, an sich zu glauben und mit einem lächeln die Welt zu erobern.

Ich möchte hiermit sensibilisieren. Jedes negativ gesagte Wort kann einen Menschen zerstören. wir wissen nicht, was hinter der Fassade eines Gesichtes abgeht und wie weit eine Seele bereits kämpft. Manchmal ist es besser, nichts zu sagen, als einen Menschen zu verletzen. Und immer ist es besser, etwas nettes zu sagen und ein Lächeln zu schenken.