Die Unfallgefahr steigt im Alter. Dieses Gefühl wird
durch Statistiken bestätigt. Hinzu kommt, dass auf Grund des demografischen Wandels
unserer Gesellschaft die Anzahl an Senioren im Straßenverkehr steigt. Parallel
dazu steigt die Anzahl verunglückter Senioren. Waren es im Jahr 2000 noch 20
610 Senioren Hauptverursacher eines Verkehrsunfalls, wurden im Jahr 2015
bereits 31 406 registriert. In diese Statistik fließen sowohl Getötete als auch
Verletzte ein. Dennoch scheinen Politiker sich an das Thema „Fahrtauglichkeitstests
für Senioren" nicht recht heran wagen zu wollen. Herr Hermann spricht nun endlich
aus, was viele denken und sich wünschen.
Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes trugen im
Jahr 2015 bei zwei Dritteln der Unfälle, bei denen über 64 Jährige beteiligt
waren, eben genau diese die Hauptschuld. Häufigste Ursache waren in dem
untersuchten Jahr der Statistik zufolge Vorfahrtsfehler, sowie Unaufmerksamkeit
beim Wenden, Abbiegen oder Rückwärtsfahren und an dritter Stelle nicht
eingehaltener Sicherheitsabstand zum voran fahrenden Fahrzeug. Beobachtet man
ältere Verkehrsteilnehmer, so merkt man, dass viele langsamer fahren, unsicher wirken,
und durch schlechtes Sehvermögen nicht mehr verkehrstauglich scheinen. Auch
sind ältere Menschen in komplexen Situationen, die sich im Verkehr bieten,
schnell überfordert und handeln unter dem Druck oft nicht rational. Dies ist im
Straßenverkehr ein großes Risiko für sie selbst und alle um sie herum. Und
jeder, der ehrlich zu sich ist, sollte sich eben genau das eingestehen.
Um einem solchen Risiko für sich und andere vorzubeugen
halte ich solche Tests für legitim und notwendig und kann Herrn Hermann in
seinem Vorhaben nur unterstützen. Man sollte es nicht als Strafe sondern als
Chance erkennen. Schließlich ist man im Straßenverkehr nicht nur für das eigene
Leben verantwortlich. Und wer möchte sich schon vorwerfen müssen, dass er einen
Menschen tot gefahren hat? Es geht eben nicht nur um das eigene Leben.
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