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Dienstag, 10. April 2018

Textprobe Kommentar - Grünen-Verkehrspolitiker Winfried Hermann fordert Info durch Ärzte auf Fahrtüchtigkeit von Senioren

Die Unfallgefahr steigt im Alter. Dieses Gefühl wird durch Statistiken bestätigt. Hinzu kommt, dass auf Grund des demografischen Wandels unserer Gesellschaft die Anzahl an Senioren im Straßenverkehr steigt. Parallel dazu steigt die Anzahl verunglückter Senioren. Waren es im Jahr 2000 noch 20 610 Senioren Hauptverursacher eines Verkehrsunfalls, wurden im Jahr 2015 bereits 31 406 registriert. In diese Statistik fließen sowohl Getötete als auch Verletzte ein. Dennoch scheinen Politiker sich an das Thema „Fahrtauglichkeitstests für Senioren" nicht recht heran wagen zu wollen. Herr Hermann spricht nun endlich aus, was viele denken und sich wünschen.

Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes trugen im Jahr 2015 bei zwei Dritteln der Unfälle, bei denen über 64 Jährige beteiligt waren, eben genau diese die Hauptschuld. Häufigste Ursache waren in dem untersuchten Jahr der Statistik zufolge Vorfahrtsfehler, sowie Unaufmerksamkeit beim Wenden, Abbiegen oder Rückwärtsfahren und an dritter Stelle nicht eingehaltener Sicherheitsabstand zum voran fahrenden Fahrzeug. Beobachtet man ältere Verkehrsteilnehmer, so merkt man, dass viele langsamer fahren, unsicher wirken, und durch schlechtes Sehvermögen nicht mehr verkehrstauglich scheinen. Auch sind ältere Menschen in komplexen Situationen, die sich im Verkehr bieten, schnell überfordert und handeln unter dem Druck oft nicht rational. Dies ist im Straßenverkehr ein großes Risiko für sie selbst und alle um sie herum. Und jeder, der ehrlich zu sich ist, sollte sich eben genau das eingestehen.

Um einem solchen Risiko für sich und andere vorzubeugen halte ich solche Tests für legitim und notwendig und kann Herrn Hermann in seinem Vorhaben nur unterstützen. Man sollte es nicht als Strafe sondern als Chance erkennen. Schließlich ist man im Straßenverkehr nicht nur für das eigene Leben verantwortlich. Und wer möchte sich schon vorwerfen müssen, dass er einen Menschen tot gefahren hat? Es geht eben nicht nur um das eigene Leben.

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