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Mittwoch, 18. Januar 2017

Held der Problemgespräche

Zu sagen was man denkt ist nicht immer einfach. Im Gegenteil! Wenn im Film ein Held auf einen Schurken trifft, fliegen oft erstmal verbal die Fetzen und das Publikum lacht, denn aus den Szenen stammen dann oft die Witze. Im realen Leben sieht das anders aus, weil wir im realen Leben selten mit echten Schurken zu tun haben, sondern mit Menschen, die ebenso Gefühle haben wie wir (auch wenn wir ihnen die manchmal absprechen).

In Konfliktsituationen gibt es viele Möglichkeiten:

  • wir beleidigen auf Teufel komm raus und verletzen damit unser Gegenüber. Die Situation zu retten fällt schwer. Unser Gegenüber wird zurück beleidigen und keinem ist geholfen.
  • wir diffamieren unser Gegenüber, um selber besser da zu stehen, gelangen damit in die Machtposition und machen unser Gegenüber so klein, dass es sich nicht mehr wehrt. Ganz großes Kino!
  • Wir sprechen unser Gegenüber auf das, was uns stört an, bevor die Lage eskaliert. Sachlich! Auch wenn es uns schwer fällt! Denn ein Miteinander funktioniert nur so.

Wie schön wäre das Leben, wenn wir Filmhelden wären! Wenn alle lachen, wenn wir einen Spruch reißen. Wie toll wäre es, wenn wir immer wüssten, was zu sagen ist! Wie einfach wäre es dann ein Held zu sein! Doch in der Realität ist Held sein tatsächlich oft schwerer, als es auf der Leinwand ist. Es gehört viel Mut dazu, Situationen nicht eskalieren zu lassen und trotzdem das los zu werden, was man sagen wollte. Mit den Konsequenzen des Gesagten leben wir weiter. Unser Film endet nicht nach 120 Minuten. Uns vertritt kein Stuntman, wenn das Echo kommt. Wir müssen als Helden alles alleine ausbaden. Und das macht das Ansprechen von Problemen zu einer mutigen Heldentat. Schwieriger Brocken...

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