Sieben Mal
im Jahr finden die Welfare Läufe in und um Hannover statt.
Bei jedem
der sieben Läufe wird das Startgeld für einen guten Zweck gespendet.
Läufer jeden
Fitnessgrades können hier teilnehmen.
Besonders
beliebt sind die Läufe rund um den Maschsee.
„Rund um den
Maschsee ist eine schöne und abwechslungsreiche Strecke. Die knapp 6km sind
auch für Anfänger machbar und wenn man nicht mehr kann geht man zwischendurch
ein Stück."
Florian
S. läuft bei vielen Laufveranstaltungen mit.
Als
ambitionierter Läufer nimmt er im Jahr an gut 40 Laufveranstaltungen teil.
„Ich mag die
Welfare Läufe, denn die Stimmung ist hier weniger verbissen. Hier geht es um
den guten Zweck und nicht um die Zeit."
Laufen ohne
Druck dafür vielleicht mit einem guten Gesprächspartner ist eben auch für
Profiläufer mal eine schöne Abwechslung.
Der erste
Lauf des Jahres war der Suchthilfelauf und die Spenden gingen an die STEP
gGmbH.
„Der
Suchthilfelauf liegt mir besonders am Herzen. Vor 6 Jahren starb mein Cousin an
den Folgen seiner Heroinsucht und das verfolgt mich bis heute."
Jacoba
M. sieht nicht so aus, als ob Drogen in ihrer Familie eine Rolle
spielen.
Sie
erscheint in Markenkleidung, perfekt gestylt mit gesundem lebensfrohem
Aussehen.
Dennoch ist
sie betroffen und das möchte sie mir ihrer Teilnahme ausdrücken.
„Es kann
jeder von uns im Leben scheitern, wenn einem der Boden unter den Füßen weg
fällt. Jeder ist nach einem Schicksalsschlag anfällig in der Hoffnung, schnell
zu verdrängen. Mein Cousin hat eben den Weg zurück nicht mehr gefunden."
Auch
Süchtige in Therapie ziehen ihre Runde um den Maschsee.
Sie möchten
ihr Leben zurückerobern und sehen jeden Schritt um den See als einen Schritt in
die richtige Richtung.
„Ich möchte
anderen zeigen, dass es auch so geht. Ich nehme seit einem Jahr an sportlichen
Aktivitäten teil und merke, wie gut mir das tut. Das ist besser als die
Flasche."
Cordula
P. ist seit zwei Jahren trockene Alkoholikerin.
Ihre Sucht
begann mit dem Verlust der Arbeitsstelle und endete mit einem Wirbelbruch nach
einem Treppensturz im Vollrausch.
„Als ich im
Krankenhaus aus dem künstlichen Koma erwachte, wusste ich, dass ich mich
verloren hatte. Ich wollte mein Leben zurück. Seitdem lasse ich mir helfen und gehe
auch zu den anonymen Alkoholikern. Ich bin festes Mitglied in einer lokalen
Laufgruppe und das hilft mir sehr. Statt zur Flasche zu greifen, schnüre ich
nun meine Laufschuhe, wenn es mir nicht gut geht."
Soziale
Kontakte außerhalb des Milieus sind für Suchtkranke eine wichtige Konstante auf
ihrem Weg aus der Sucht.
Laufveranstaltungen
wie der Suchthilfelauf bringen diese Menschen mit den unterschiedlichsten
Backgrounds zusammen.
Sie erleben
etwas gemeinsam und machen auf wichtige Themen aufmerksam.
Weitere
Läufe in der Reihe sind der Mukoviszidose Spendenlauf, der Aegidius-Lauf, der
Werkheim Benefiz-Lauf, Barsinghausen läuft und zum Abschluss der Welfare Lauf.
Der Welfare
Lauf ist neu in der Reihe und bietet verschiedenen Organisationen die
Möglichkeit, auf ihre Themen und ihre Arbeit hinzuweisen.
Auch 2018
wird die Welfare Reihe wieder mit sieben Läufen an den Start gehen. Begonnen
wird wieder mit dem Suchthilfelauf am 16. Mai.
Jacoba
M. wird dabei sein.
„Seit dem
Tod meines Cousins lebe ich für zwei. Ich möchte weiter auf das Thema
aufmerksam machen, damit andere ihre Krankheit früh genug erkennen und ihr
Leben selber weiter leben können. Denn selber leben macht sicher mehr Spaß!"
Und damit
hat sie Recht!
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