Bereits zum 43. Mal pilgerten Christi Himmelfahrt die Pilger
der Bruderschaft St. Tönis zum Grab des 13. Apostels Matthias nach Trier. Mit
genau 80 Teilnehmern aller Altersstufen bis 81 ging der Weg bei schönstem Wetter
durch die Landschaft der Eifel. Vom Schüler bis hin zum Vorstand finden sich in
der Bruderschaft alle Gesellschaftsschichten wieder. Auch spielt es keine
Rolle, wie gläubig jemand ist. „Jeder hat in der Gruppe seinen Platz", so
Marianne Kronsbein, Brudermeisterin der Bruderschaft. Von Jahr zu Jahr steigen
die Anmeldungen. 80 Teilnehmer sind jedoch das Limit. Auf Grund der vielen
Teilnehmer wurde vor drei Jahren das Quartier gewechselt: das Örtchen Dodenburg
war mit seinen knapp 90 Einwohnern der Pilgerzahl nicht mehr gewachsen. Nun ist
die Jugendherberge Manderscheid Nachtlager. „Die Pilger sind angenehme Gäste
und wir freuen uns jedes Jahr sie hier zu haben", berichtet eine Küchenkraft.
Für die einen ist der Weg entlang der Lieser und der Mosel Buße
und für die anderen Geselligkeit. Aber eins haben alle Pilger gemeinsam: sie
kommen zur Ruhe und ein Stück näher zurück zu ihrer eigenen Mitte. So
berichtete eine Pilgerin, die vor einigen Jahren aus der Kirche austrat, dass
sie im Kloster St. Matthias zum ersten Mal verstand, weshalb ein Mensch sich
allem materiellen lossagt und ins Kloster geht: es ist die Ruhe und der
Einklang mit sich selbst.
Der etwa 75 Kilometer lange Weg vom Gemündener Maar zur
Abtei St. Matthias in Trier wird in drei Tagen zurückgelegt. Unterwegs werden
die Pilger von Begleitfahrzeugen mit Wasser versorgt, was dieses Jahr besonders
wichtig schien: Trier war auf den letzten Kilometern Deutschlands heißeste
Stadt am Tag der Ankunft. Knapp 400 Liter Wasser wurden in den Tagen an die
Pilger ausgegeben. Hinzu kamen Kaffee, Tee und die ein oder andere Flasche
Piccolo für den Kreislauf. Denn neben beten und besinnen kommt auch der Spaß
nicht zu kurz. Abends, wenn man meinen könnte, dass die Knochen müde sind, wird
zusammen musiziert und geklönt. Hier wächst die Gruppe zusammen.
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